> mein Operationsbericht

Erfahrungsaustausch Herzpatienten Herzklappe Herz und Psyche Selbsthilfe

 

MEIN HELD. MEIN LEBENSRETTER OA Dr. Roland Schistek,

der gemeinsam mit seinem Team Dr. Akkmanlar Ali Kaan (Assistenz), OA Dr. St. Hofbauer (Anästesie) , Herr Michalek (HLM) und Sr. Gabi Kalkhofer (OP-Sr.) mein Leben rettete. Der Mann, dessen Hände mein Herz chirurgisch so professionell berührten, dass es wieder angefangen hat zu schlagen bzw. mit der Klappe zu ticken. Der Mann, den ich zutieft dankbar einen ganz besonderen Platz in meinem Herzen geschenkt habe. Ohne seinem Verständnis und seiner außergewöhnlich herzlichen Menschlichkeit wäre ich damals verzweifelt. - und so unglaublich es sich anhört: Ohne ihn wäre ich gestorben. DANKE HERR DOKTOR!!

Niemals werde ich meine Dankbarkeit je in Worte oder Taten ausdrücken können. - das was ich aus Respekt und Dankbarkeit getan habe, ist dieses Leben, das mir ein zweites Mal geschenkt wurde, so gut wie möglich, so bewusst wie es nur geht, glücklich und voller Lebensfreude zu leben. Ich versuche das allerbeste aus diesem wunderbaren Abenteuer LEBEN zu machen.

Beinahe hätte ich diese Chance verpasst und hab mich von meiner riesengroßen Angst leiten lassen. Zum Glück hab ich durch meine Gesprächstherapie einen spannenden. enorm Lebensfreude bringenden Weg raus aus meiner Panik gefunden. Und dieser Weg entpuppte sich zu einem wahren Abenteuer, das erlebt haben zu dürfen ich niemals mehr missen möchte. Es hat mich gestärkt, geerdet und mich zu etwas ganz besonderem ermutigt:

nämlich mich ich sein zu trauen, auch wenn mich die halbe Welt dafür höchstwahrscheinlich für verrückt erklärt. Oder auch nicht. :)

So darf ich wunderbare, spannende, fröhliche, traurige, berührende und außergewöhnliche Momente erleben. -  lachen, weinen, freuen, ärgern, lernen, ganz viel staunen und alles was zum Leben dazugehört. 

Und immer ist da ein ganz großes DANKE DR. SCHISTEK dabei. - auch nach mittlerweile  VIELEN Jahren ist mir zutiefst bewusst was ich  ihm und seinem Team verdanke: MEIN LEBEN.

 

 

 

 

"... meine Herzklappe sei so stark von Bakterien befallen, dass sie nicht mehr richtig schließt, es sei zu viel Zeit vergangen um dies mit Antibiotika behandeln zu können und deshalb wäre eine Operation unumgänglich. Man müsse schnell handeln, denn es drohe ein Multiorganversagen. Ich will das alles nicht hören, will es nicht wahr haben, dass man da über MEIN Befinden spricht!!

Vor einem Jahr noch musste ich mitansehen wie mein Vater an den folgen seiner Bypass-Operation starb. Ich kanns nicht fassen, dass es nun auch bei mir so weit ist. Ich will diese Welt noch nicht verlassen müssen.

Über mich kommt eine unbeschreiblich große Angst. Eine für mich unbekannte Kälte steigt in mir hoch, am liebsten würde ich weglaufen. Alles gäbe ich dafür um nicht sterben zu müssen, - hatte man meinem Vater nicht auch gesagt, er bräuchte dringend diese Bypässe um zu überleben?

Ich will diese Operation nicht! Ich bin verzweifelt, fühle mich von jeglichem Glück verlassen, es erscheint mir alles trostlos und schwer. Doch meine Mutter ist da, sie redet mit den Ärzten und es wird beschlossen eine zweite Meinung einzuholen, so halte ich mich an diesem kleinen Funken Hoffnung fest, dass man doch noch eine Alternative finden könnte.

Doch mein Zustand verschlechtert sich täglich. Und eines Tages drohen die Nieren und die Leber zu versagen. Ich habe der Operation noch immer nicht zugestimmt und werde in einen anderen Überwachungsraum verlegt, bekomme Platzangst, habe Todesängste. Ich bekomme nur noch sitzend Luft, die Lungen sind voller Wasser. „So musste sich Papa gefühlt haben bevor er starb...Ich war dabei und konnte nichts machen. Nichts. Papa, holst du mich jetzt? Nein!! ich will nicht daran denken!“

Am frühen Morgen stehen einige Ärzte an meinem Bett. Allen voran dieser überaus menschliche Chirurg Schisteck. Er hat keinen weißen Mantel an, denn er weiß, ich kann diese Ärztekluft nicht mehr sehen. Er setzt sich mit Jeans und Poloshirt an mein Bett, nimmt meine Hand und erklärt mir sehr einfühlsam, dass nun der Zeitpunkt da sei, mich operieren zu müssen.

Er könne die Verantwortung, noch weiter zu warten, nicht mehr übernehmen, denn mein Zustand hätte sich enorm verschlechtert. Mit einer Handbewegung, die das Öffnen des Brustkorbes demonstrieren soll, versichert er mir, ich soll keine Angst haben, er hat alles im Griff. Er will sich noch ein wenig ausruhen, während dessen bereitet man mich für die Operation vor. Ich vertraue ihm, er hatte sich die letzten Tage auch sehr um mich gekümmert, sich richtig viel Zeit auch außerhalb seines Dienstes genommen um mich zu diesem Eingriff zu überreden, doch diese unbeschreibliche Angst war für eine Unterschrift von mir viel zu groß...

Nun ist kein Entkommen mehr, ich fühle mich so einsam wie ich mich noch niemals in meinem Leben gefühlt habe, es wird mir bewusst wie alleine ich mit diesen unheimlichen Gefühlen bin, denn niemand kann jetzt fühlen wie es mir geht, wie einsam ich bin wenn ich von dieser Welt in das Ungewisse gehen muss. Ich will auch davor noch unbedingt meine Mutter sehen. Ich will ihr sagen, wie lieb ich sie habe und wie stolz und froh ich bin, ihre Tochter sein zu dürfen. Ich möchte noch so vieles sagen, ich will meinem Ex - Freund sagen, wie sehr ich ihn noch liebe, ich nie aufgehört habe ihn zu lieben, meinen Freunden sagen, wie schön es ist, dass es sie gibt. Ich müsste mich auch noch für so vieles entschuldigen, habe ich doch auch einige Fehler gemacht.

Es ist KEINE ZEIT dafür. Die Gedanken kreisen sich..."

 

 

 

 

DIE OP IST ÜBERSTANDEN UND

SELBST FÜR DIE ÄRZTE IST ES WIE EIN WUNDER,

💙💛💜❤ ICH LEBE 💙💛💜

 

...

 

der Weg zurück ins Leben war kein leichter.

Lange Jahre habe ich gebraucht um Ruhe zu finden vor meinen Ängsten. 

Umso mehr genieße ich zutiefst dankbar das JETZT, dieses Vertrauen zum Leben, das ich durch die für mich so unbeschreiblich wichtige Gesprächstherapie gefunden habe.

 

"...Einfach wieder schlendern, über Wolken gehn und im totgesagten Park am Flussufer stehn. Mit den Wiesen schnuppern, mit den Winden drehn, nirgendwohin denken, in die Himmel sehn.

Und die Stille senkt sich leis' in dein Gemüt. Und das Leben lenkt sich wie von selbst und blüht. Und die Bäume nicken dir vertraulich zu.

Und in ihren Blicken find'st du deine Ruh. Und die Stille senkt sich Leis' in dein Gemüt. Und das Leben lenkt sich wie von selbst und blüht.

Und die Bäume nicken dir vertraulich zu. Und in ihren Blicken find'st du deine Ruh.

Muss man sich denn stets verrenken, einzig um sich abzulenken, statt sich einem Sommerregen voller Inbrunst hinzugeben?

Lieber mit den Wolken jagen, statt sich mit der Zeit zu plagen. Glück ist flüchtig, kaum zu fassen. Es tut gut, sich sein zu lassen.

Einfach wieder schlendern ohne höh'ren Drang. Absichtslos verweilen in der Stille Klang. Einfach wieder schweben, wieder staunen und schwerelos versinken in den Weltengrund.

Glück ist flüchtig, kaum zu fassen. Es tut gut, sich sein zu lassen..."

Konstantin Wecker

 

 

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